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"Richard III." kann neben „Hamlet" als eins der wirkmächtigsten Dramen in der deutschen Shakespeare-Rezeption gelten. So haben sich an der Figur poetologische und psychologische Debatten entzündet. Das Historiendrama ist seit dem 18. Jahrhundert immer wieder übersetzt, graphisch illustriert, für die Bühne bearbeitet, inszeniert und ‚übermalt‘ worden. Dennoch ist die Wirkungsgeschichte des Dramas bislang kaum in den Blickpunkt der Forschung gerückt. Die geplante Tagung will einen Beitrag dazu leisten, diese Forschungslücke zu schließen und die Rezeption des Dramas und ihrer Titelfigur von den Anfängen im 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart in ihren facettenreichen Manifestationen beleuchten (Literatur, Theater, bildende Kunst). Dabei soll zum einen danach gefragt werden, in welcher Beziehung die jeweiligen Rezeptionszeugnisse zu vorhergehenden und nachfolgenden stehen: Setzen sich die jeweiligen Kunst- und Kulturschaffenden mit Shakespeares ‚Original‘ oder vielmehr mit bereits medial vermittelten und ikonisch gewordenen bzw. diskursprägenden Richard III.-Darstellungen auseinander?
Zum anderen soll untersucht werden, in was für einem (Spannungs-)verhältnis die einzelnen Rezeptionsfelder zueinanderstehen – wie verhalten sich etwa die dramentheoretischen Debatten des 18. Jahrhunderts über die Darstellung des ‚Bösen‘, die sich an der Figur Richard III. entzünden, zur Aufführungspraxis? In diesem Zusammenhang soll auch analysiert werden, inwiefern es hier (wechselseitige) Einflussnahmen gegeben hat. So wäre beispielsweise zu klären, inwiefern die Abbildungen von Richard III. in der bildenden Kunst des 18. Jahrhunderts die Darstellungen der Figur in der Literatur geprägt haben und umgekehrt; oder in welchem Verhältnis Übersetzung, Buchpublikation und -illustration sowie Schauspielerporträts zueinander stehen.
Wir laden Sie herzlich ein, an der Tagung teilzunehmen. Um Anmeldung (nina.birkner@uni-jena.de) wird aus organisatorischen Gründen gebeten.
Weitere Informationen und das vollständige Programm zur Tagung finden Sie hierpdf, 6 mb.
Kontakt:
Prof. Dr. Nina Birkner
Mail: nina.birkner@uni-jena.de