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In den 1960er Jahren führten die neue Jugendpolitik der SED und das gleichzeitige Anrollen der sog. Lyrikwelle dazu, dass junge Schreibende in der DDR zu einer politisch umworbenen, aber auch geheimdienstlich besonders skeptisch beäugten Gruppe wurden. Insbesondere die stark mit Subjektivität assoziierte Lyrik wurde eng mit politisch-pädagogischen Konzepten verknüpft.
Mit der Einrichtung von Anthologie-Reihen für junge Lyrik im FDJ-Verlag Neues Leben wie Auswahl (1963-1988) oder Offene Fenster (1967-1985) und dem ersten Zentralen Poetenseminar der FDJ in Schwerin 1970 wurde die Förderung junger Lyriktalente in Spitze und Breite institutionalisiert. Zusammen mit dem Literaturinstitut Johannes R. Becher in Leipzig, den im Verlaug der 1970er und 1980er Jahre installierten Bezirksliteraturzenten und dem schon länger etablierten Zirkelwesen bot sich Nachwuchslyrikern bis zum Ende der DDR ein großes Spektrum institutioneller Fördermöglichkeiten.
Der Workshop beleuchtet, welchen Platz die unterschiedlichen Reihen, Zeitschriften, Veranstaltungen und Gruppen innerhalb dieses Gefüges einnahmen, welche Hebel staatlicherseits zur politischen Einflussnahme angesetzt wurden und welche strukturellen und ästhetischen Entwicklungen zwischen 1962 und 1989 beobachtet werden können.
Wissenschaftliche Leitung:
- Prof. Dr. Gregor Streim, Lehrstuhl für Neuere und neueste germanistische Literatur
- Rebecca Franke, M.A., Lehrstuhl für Neuere und neueste germanistische Literatur
Programm/Flyer: Programmpdf, 9 mb
Kontakt und Anmeldung: rebecca.franke@uni-jena.de
Alle Interessenten sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen!